Tokio, Tag 2 (25.8.)

Um 5 am Tsukiji Fischmarkt zur Thunfisch-Auktion zu sein war also doch weniger wichtig als ausreichend Schlaf. Wir schafften es immerhin noch zum äußeren Markt, auf dem es auch sehr japanisch zugeht.

Kurz vorher sahen wir uns einen buddhistischen Tempel an, der in manchen Teilen nicht so unterschiedlich war zu einer westlichen Kirche. Sowohl die Orgelanlage als auch der Mercedes-Leichenwagen wirkten ziemlich deutsch.

Höhepunkt des Tages war anschließend der Skytree, Tokios höchster Turm mit 634m und zwei Aussichtsplattformen auf 350 und 450m. Einfach grandios der Blick auf eine andere Art von schier endloser Weite.

 

 

 

Und sogar der Mount Fuji war zu sehen – wenn auch nur schemenhaft.

Auf dem Weg zum Asakusa-Schrein im Sensoji-Tempel wurden wir von einer großen Samba-Parade aufgehalten – brasilianischer Straßenkarneval in Tokio.

Die Tempel und Schreine des Buddhismus nehmen einen doch sehr mit in eine andere Welt, wenngleich auch einige Elemente von Huldigungen – Opfergeld in ein großes Kästchen werfen, zweimal verneigen, Händeklatschen, innehalten, wieder verneigen – nunmal vor allem der Mehrung des Vermögens der jeweiligen „Kirche“ dient und zum anderen bestätigen soll, wo das einzelne Individuum im Vergleich zur großen Institution steht.

 

 

Das Hakenkreuz irritiert als Deutscher zunächst, doch wenn man verstanden hat, was bedeutet – die Swastika ist ein Symbol für das Heilsbringende -, verkehrt sich der erste Schreck in Entrüstung, wie man das Symbol so zweckentfremden konnte.

Zwischendurch Impressionen aus der Stadt.

Die Schwüle und Hitze machte uns erneut schlapp und dämpfte die Motivation für mehr Unternehmungen doch deutlich, zudem war das Wechselbad mit der extremen Klimaanlagenluft in Gebäuden und Metro anstrengend und fröstelnd, so dass nur ein kurzer Abstecher in den Ueno-Park drin war.

An einem der Schreine war auch eine Laterne zu sehen, deren Flamme auf ein noch loderndes Feuer zurückgeht, die ein Japaner Tage nach dem Abwurf der Atombombe auf Nagasaki bei der Suche nach seinen Verwandten in deren Haus vorfand und die er auf irgendeine Art nach Tokio gebracht haben soll.

 

 

 

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