Der Tag danach …

…war natürlich ein bisschen ein hangover Tag.

So wie die Freunde in kleinen Wellen angekommen waren, verließen sie den Ort des Geschehens im Verlauf des Tages wieder und es wurde stiller und stiller. Ein kleiner Lauf half mir etwas klarer zu werden und die Gedanken zu ordnen. Doch es blieb eine erwartbare und seltsame Mischung aus Müdigkeit, Freude, Dankbarkeit, Verbundenheit und Blues, die mich den Tag über begleitete. 
Als die gröbsten Spuren der letzten Nacht beseitigt waren, gingen wir noch zu siebt in dem kleinen Restaurant um die Ecke essen und verbrachten schließlich zu dritt den Nachmittag im Sintra und an der Küste unter anderem am Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt auf dem europäischen Festland, bevor wir in einem Strandlokal einen Oktopussalat als Vorspeise des noch ausstehenden Restefests im Haus genossen haben. 
 
Am Abend war es so kühl, dass wir sog das Feuer im Haus angemacht haben.
 
Ich darf hier schreiben, dass ich mir einigermaßen klar darüber bin, wie ich das alles einordnen kann, was ich erleben durfte. 
Die Fakten sind einfach: Drei „Feierabende“ hintereinander, alles verlief harmonisch und mit viel Miteinander und Spaß – wenn überhaupt etwas nicht besonders gut war, dann die doch recht typische hartnäckige Nebel-/Wolkensuppe an der Atlantik-Küste, die uns das Sonnetanken etwas schwer machte. Doch hey – wenn das das Einzige war!
Die Gedanken dahinter und die Emotionen sind das andere: ich hatte mir im Vorhinein nichts anderes, konkreteres vorgestellt als es ganz anders und also ganz besonders zu machen in diesem Jahr. Und dies hat mir eine harte Entscheidung abgerungen, zu der es mich immer wieder zurückgezogen hat, ob sie richtig war. 
Ich freue mich so sehr auf meine Familie und die Tage mit ihnen, dass ich das hier gar nicht beschreiben kann und will. Ich glaube, das sagt genug. 
Mir ist das Wort nicht zu stark, ich empfinde Demut, dass das Alles so laufen konnte, diese Möglichkeit für all das hier mit all den fast unzählbaren Voraussetzungen zu haben – kurz, dass es den Menschen in meinem Umfeld so gut geht.
 
So bleibt mir – obwohl gerade mal knapp drei Wochen vergangen sind – jetzt schon so viel Angegorenes, das mich noch lange während und nach dieser Reise beschäftigen wird. 
 
Herzlichen Dank nochmals an alle die hier waren und es ermöglicht haben und Danke auch allen, die mit guten Gedanken und lieben Wünschen ja doch auch ein bisschen mit hier dabei waren… 

Ein Tag am Meer

So ist der Atlantik, eben nicht mediterran, die Feuchtigkeit vom Meer erzeugt einen Nebel, der sich direkt an der Küste den ganzen Tag nicht auflöst. Schon 500-1000m Beim landeinwärts ist bestes Wetter mit blauem Himmel.

Doch wir blieben bis auf einen Großeinkauf den ganzen Tag am und in der Nähe des Hauses an der Steilküste hier in Magoito.

Im Laufe des Tages kamen noch drei weitere Jungs, so dass wir zum Abend hin zu elft waren. Es war ein sehr entspannter Tag bis in die Morgenstunden mit einigen Lagen Holzkohle auf dem Grill für Steaks, Doraden, Brassen und Thunfisch, Holz auf der Feuerstelle und viel Spaß am Tisch und ums Haus.

 

Ein abendlicher Ausflug zu einer nahegelegen Bar brachte die Erfahrung, dass der lokale Schnaps nach dem dritten auch nicht besser schmeckt.

Lisboa – todo lentamente

Pure Freude macht es, wenn man Freunde bei sich hat, die dann nicht nur Lust auf Grillen und Ofenkartoffeln haben, sondern auch noch Spaß am Zubereiten und am nächsten Morgen gleich wieder am Herd für ein herzhaftes Frühstück stehen.

In altersgerechter Ruhe begaben wir uns am Freitag nach Lissabon, um uns dort in größter Gelassenheit von Versorgungspunkt zu Versorgungspunkt durch die Gassen der Stadt treiben zu lassen. Nette Nachfragen durch lebenserfahrene Burschen fördern den Kontakt zur lokalen Bevölkerung und steigern die Quote an echter portugiesischem Küchengenuss. 

Irgendwann war es dann doch soweit und wir hatten selbstauferlegten Termindruck, den launigen Platz am Tejo zu räumen, um deutsch-pünktlich unseren Tisch fürs Abendessen einzunehmen.

Wie der Abend so weiter verlief, ist nicht in allen Details überliefert, nur so viel, irgendwer wurde dann von verwirrten Briten aus Liverpool als Jürgen Klopp gefeiert und ein nächtlich einfliegender Freund konnte auf seiner Route raus zum Haus doch noch von uns aufgefangen werden.