Currywurst mit Scheurebe

Schon hieß es wieder Abschied nehmen vom Thuner See…

So schön es dort war, das mit dem Geist von Spiez hat ja irgendwie noch gar nicht funktioniert, den Jungs spukt wohl was ganz behäbiges im Kopf rum.

Zunächst fuhr ich hoch nach Grindelwald, um mir das majestätische Dreigestirn aus Jungfrau, Mönch und Eiger wenigstens mal kurz anzusehen. 

Welcher nun welcher ist, vermag ich leider nicht zu sagen.

Ein idyllisch altmodisches Bild gab die vorbeifahrende Zahnradbahn ab.

Dann nahm ich Kurs auf die beiden letzten Alpenpässe dieser Tour, den Grimsel- und Furkapass.

Neben der Strecke lag Zumdorf im Urserental, das kleinste Dorf der Schweiz.

Auf dem Weg zu meiner letzten Übernachtung bei Katarina und Markus etwas westlich von Zürich, fiel mir eine alte Geschichte von Markus – einem früheren guten Arbeitskollegen – wieder ein, der als alter Berliner mal unfreiwillig meinen Horizont erweitert hat, indem er vorgeschlagen hatte, man könne ja mal ne Currywurst zu einer Scheurebe essen.

Wir haben uns dann natürlich zusammen die Spiele Deutschland – Mexiko und Brasilien – Schweiz angesehen. Der Ausgang der beiden Spiele wird in seiner Kombination anstrengende Kontakte mit Schweizer Arbeitskollegen und Nachbarn zur Folge haben…

 

Die Route 

Der Geist von Spiez

Weiter ging’s heute mit „schön nach Hause“.

Von Moutiers weg fuhr ich gleich Serpentinen hoch zum Bergdorf Notre-Dame-du-Pré in Savoyen.

Überhaupt gefällt mir Savoyen deutlich besser als Haute-Alpes davor. Es sieht mehr nach alpin aus wie ich es kenne. Und einige Landschaftsszenarien erinnern mich doch sehr an Modelleisenbahn-Landschaften aus meiner Kindheit. Kindheitserinnerungen sind einfach immer was schönes – solange es positive sind.

Weiter ging es zum kleinen Sankt Bernhard und schon war ich in Italien.

Die Straße führte mich hinunter in das Aostatal, in das ich schon so lange einmal wollte

und über ein Schleife wieder hoch zum großen Sankt Bernhard.

Die Fahrt hier hoch war prächtig und durchaus anstrengend, auch weil viel Verkehr war, doch ein Fahrer mit einer R100/GS aus den 80ern machte es vor und ich hängte mich an ihn dran. Auf der Passhöhe gelangte ich in die Schweiz und – welch Überraschung – auf der anderen Seite hinunter.

Nach ein paar weniger schönen Kilometern durch das Tal der letzte Pass von heute, der Col des Mosses – es schien, als wären alle Motorradfahrer der Schweiz hier verabredet. Auf dem Sattel oben müssen anscheinend alle sich zusammenrotten, was mir echt mal wieder zu viel war. Und ständig diese Bilder mit Moped im Vordergrund….

Ein paar hundert Meter weiter hatte ich einen viel schöneren Platz für mich alleine. Ein echter Biker bin ich wohl nicht.

Durch das Berner Oberland – wunderschön war es da – 

gelangte ich zum Thuner See, meinem Tagesziel. Ich wollte was Besonderes  für unsere Fußball-Nationalmannschaft tun, nämlich nichts weniger als die Grundlage für die Titelverteidigung legen… Und ich fand das Hotel Belvedere, das damalige Mannschaftshotel –

Uuuuund…

Ich fand den Geist von Spiez!

Ich sprang sogleich auch in den See zur Abkühlung und Bewegung für Beine und Schultern, vor allem letztere waren dann doch etwas verspannt. Es fühlte sich schon nach rundem Abschluss dieser Reise an.

Die Route von heute 

Schön heimwärts

Der Gedanke reifte schon eine Weile. Nach nunmehr sechseinhalb Wochen drückt und zieht es mich doch sehr nach Hause. Noch mal so lange fortbleiben und fern von meiner Familie sein, fühlt sich nicht mehr gut an.

So nehme ich die französischen Seealpen noch mit und habe heute vier Pässe genommen, jeder anders und zwei davon zählen zu den höchsten, die die Alpen überhaupt zu bieten haben.

Am Morgen fuhr ich erstmal in die entgegengesetzte Richtung, um die Hochebene der Provence mit riesigen Kräuterfeldern zu sehen.

Gleich danach ging es nach Osten ins Gebirge, nicht ohne den Verdon und seine Schlucht noch mal zu tangieren.

Schon der Beginn der Seealpen war mit einem in die Felsen hineingehauenen Straßengewirr ein Abenteuer. Irgendwo in dieser Ecke waren dann auch die 10.000km Fahrstrecke voll. Bis ich zuhause bin, werden es sicher über 11.000 sein.

Nach langer Anfahrt ging es dann hoch zum Col de la Bonette, dessen Scheitelpunkt von schlauen Tourismusmanagern künstlich um eine Schleife erhöht wurde, damit man mit 2802m behaupten kann, dies sei der höchste Pass der Alpen. Das ist natürlich Quatsch, denn der Sattel bleibt der gleiche, vor allem jetzt am Anfang der Saison, wenn die Schleife ohnehin noch wegen Schnee gesperrt ist. Kühle 8 Grad hatte es oben auf über 2700m.

Seltsamerweise kennt googlemaps die direkte Verbindung hinunter nach Jausiers nicht, wodurch die Route des Tages um ca. 3h zu lang angezeigt wird. Eine einsame Kuh auf einer großen Weide kennt das Stück Land  allerdings auch.

In Jausiers gab’s eine kleine Stärkung für Elise und mich, bevor wir den Col de Vars anfuhren. Nett war die Fahrt und harmlos gegen den Col zuvor. 

Da mein eigentlicher Wunsch-Col, der l’Iseran, immer Wintersperre hatte, nahm ich mit dem Col du Galibier vorlieb und wurde doppelt belohnt. Die Route war einerseits um einiges spektakulärer als am Bonette und zum anderen fand dort eine Oldtimer Rallye von sehr coolen Sportwagen statt, bei der einige Teilnehmer offensichtlich die Bergwertung gewinnen wollten, denn einige rasten wirklich auf lebensgefährliche Art nach oben, so dass auch eine Gruppe von drei Autos von der Polizei rausgewunken wurden. 

 

Die meisten Straßenabschnitte oben sind ohne Absturzsicherung und es verursacht ein mulmiges Gefühl, das Rechtsfahrgebot einzuhalten. Ganz oben hatte es hier sogar nur 6 Grad und der Wind war deutlich kräftiger. Richtig spaßig waren auch die 210 Grad Kehren, von denen es hier reichlich gab.

Wieder ganz unten im Tal angekommen, zeigte das Thermometer 28 Grad an, doch die Frisur saß – bzw. klebte zwischen Kopfhaut und Helm.

Der vierte und letzte Pass war der Col de la Madeleine, nur knapp über 2000m hoch, jedoch mit starker Amplitude, da ich ja wieder ganz unten gestartet war. Und es hat sich gelohnt, nicht nur als Vermeidung der langweiligen – zig unschöne und Sommer-leere Skiorte – Verbindung im Tal.

Ganz generell kann ich nun bestätigen, was ich schon öfters erzählt bekommen hatte. Viele Skigebiete in Frankreich sind in Sachen Pistenangebot Top, die Skiorte jedoch – vor allem so wie jetzt außerhalb der Saison – sind es eher nicht.

Niedlich sind die vielen Pelzkameraden, bekannt als Murmeltiere, die hier ganz untypisch überall rumflitzen, auch auf den Straßen, von Scheu keine Spur mehr.

Für die vmtl. letzte Übernachtung in Frankreich wählte ich Moutiers, um am nächsten Tag nah am ersten Pass zu sein.

Die Route (die Strecke von B nach C konnte direkt befahren werden, ca. 3h weniger)

Grand Canyon

Was für ein Tag heute! Ich bin mal wieder am Limit begeistert. Wie stark sind doch die Kontraste von Tag zu Tag – jeden Tag Weihnachten wäre ja soooo langweilig. Eigentlich wollte ich bis in die Seealpen hoch fahren, doch ich kurvte den ganzen Tag alle Straßen, die ich so fand, am Gorges du Verdon ab, insofern stimmt die Route am Ende heute sicher nicht, doch is ja auch egal.

 

Manche Straßen waren am Rand nicht abgesichert, da half nur Blick auf der Straße halten und wie beim Bergsteigen nicht nach unten schauen.

Über Nacht bleibe ich dann spontan in Moustiers-Sainte-Marie, einem kleinen Dorf am Rande des Canyons. 

Es war eine Aneinanderreihung von Höhepunkten: Landschaft – Sonne – Kurven ohne Ende – rauf – runter – und zu guter Letzt das Essen!

 

Auf der Höhenstraße gab es dann auch ein paar ältere Mobile.

 

Ziemlich ätzend und vielmehr gefährlich waren zwei private Autorennen, die offensichtlich ihren Spaß haben wollten, sie schnitten in brutalem Tempo ihre Linkskurven, zum Glück mit mächtig Krach, was sie zumindest manchmal akustisch vorankündigte. Das Schneiden von Linkskurven machen allerdings auch viele andere Autofahrer, gerne auch Senioren, die es dann nicht mehr schaffen, zu reagieren und den Kurvenradius größer zu machen.

Moustiers-Sainte-Marie liegt malerisch unterhalb eines Fels, ein Bach fließt mitten im Dorf in kleinen Wasserfällen herab und viele schöne Restaurants liegen entlang dieses eingebetteten Bachs.

Ich habe für das Abendessen das Les Santons ausgewählt und es sagt wohl etwas über beides, dass mein Abendessen mehr gekostet hat als meine Übernachtung, was durchaus bewusst gewählt war.

 

An einem meiner zahlreichen Stopps heute traf ich dann auch mal auf Würzburger, d.h. eigentlich aus Uettingen und Hettstadt. 

Nebenbei, die Hardcore-Harley-Rider mit Braincap, die nicht grüßen, nehmen schon wieder zu. Auf der iberischen Halbinsel gab’s das entspannterweise gar nicht.

Die ungefähre Route 

E voilà: Pont du…

Am Morgen ging es also gleich in die grandiose Gorges du Tarn, in der mich gleich eine unerwartete Biker-Höchststrafe ereilte: Während ich so gucke, überholt mich doch tatsächlich eine Honda Gold-Wing, noch dazu eine aus Großbritannien… 

Es gilt keine Ausrede, auch wenn die Schlucht noch so tolle Aus- und Einblicke bot. 

Schon da war es kaum was los, doch in der Schlucht daneben war mal wieder totale Einsamkeit. Und das Thermometer fiel zeitweise auf 11 Grad Celsius – im Juni in Südfrankreich! 

Doch die Sonne kam raus und bis zur berühmten Pont du Gard wurde es immer wärmer – und stürmischer! Manche Böe versetzte das Motorrad richtig. 

Im Großraum Montpellier war es dann schon fast heiß mit 28 Grad und ich sah zu, dass ich nach Avignon kam.

Und den ganzen Tag immer wieder diese Alleen.

Die weltbekannte Stadt der Päpste und Gegenpäpste und der Pont du Avignon war unfassbar vollgestopft von Touristen – was für ein Gegensatz zur Einsamkeit des Vormittags.

So freute ich mich schon auf die Fahrt nach Aix-en-Provence, meinem Ziel des Tages und Dieters Lieblingsstadt – ich war schon sehr gespannt. 

Und ich freute mich auch auf die Brasserie Léopold, die er mir für das Abendessen empfohlen hatte. Es war ein stilvolles Belle Époque Haus mit sehr aufmerksamem Service, der sich auf meine Versuche, auf Französisch zu bestellen, geduldig einließ. 

 

Die Route 

Gorge(ou)s…

Schön war der Beginn des Tages in den Pyrenäen und plötzlich war ich schon in Frankreich. 

Und tatsächlich großartig und prächtig war es in den Schluchten, durch die ich heute gefahren bin, zum einen den Gorges de Galamus und einige andere enge Täler die gar keinen bekannten Namen haben – und einsam war es, erstaunlich einsam. 

 

Auf dem Weg ins Katharerland wurde das Wetter immer schlechter, es zog zu und immer wieder gab es Schauer, bis mich dann am Chateau Peyrepertuse der Regen richtig überfiel. Die Katharer sind mal wieder ein Beispiel für den zerstörerischen Eifer der katholischen Kirche – Zurückweisung von Eigentum und ein asketisches Leben sind der Kirche wohl heute noch fremd.

Eine späte Mittagspause jedenfalls rettete mich vor dem frühen Stimmungstief. 

Ähnlich ging es dann in Carcassone weiter. Gerade war ich in die berühmte mittelalterliche Stadt hineingegangen, goss es wieder heftig. Es reichte gerade für ein paar Fotos und ich sah zu, dass ich vor dem heranziehenden Wolkenbruch wegkam, was mir immerhin gelang.

 

Auf dem Weg nach Béziers – wo ich dann die A75 nach Millau nehmen wollte – wurde es immer sonniger, was die vielen Alleen, durch die ich fuhr, noch schöner machte. War ich am Vormittag durch ein Stück des Weinanbaugebiets Languedoc-Roussillon gefahren, so fand ich mich nun wieder im östlichen Teil davon.

Auf dem Weg nach Norden wurde die A75 immer abenteuerlicher, auf langgezogenen Kurven bergan wie auf einer Landstraße wurde eine Passhöhe und ein schönes Bergdorf erreicht.

Dahinter wurde es auf dem Weg nach Millau immer kühler und regnerischer. 

Und da war sie dann, die riesige Brücke über das Tal des Tarn – ein gigantisches Konstrukt.

Auf der anderen Seite ist der Gorges du Tarn zu sehen, wo ich morgen hinfahren möchte.

Die Route 

Der verhinderte Dalí

Montags sind die Museen geschlossen. Scheint grundsätzlich so zu sein. Jedenfalls die Salvador Dalí Museen in Pubol und Cadaqués. Seine Kunstwerke sind ja über die ganze Welt verstreut, doch ein paar könnte  man eigentlich hier im Nordosten Spaniens sehen. 

So blieb mir zu sehen das eine Museum von außen 

Seine Casa am Meer 

Und seine Statue am Strand von Cadaqués 

Und so blieb mir also auch mehr Zeit für Girona einerseits und das Cap de Creus.

Girona ist eine schöne Stadt mit bewegter Geschichte zwischen Eroberung durch Araber, Rückeroberung und Zerstörung sowie auch Judenvertreibung. 

Zum Cap de Creus führt eine spaßige Motorrad-Strecke, die sich alleine schon lohnt und das Cap noch viel mehr.

Der Fahr-Tag endete dann mit einem heftigen Gewitterguss – leider über mir und dann wirklich an der Casa Holly, einem Biker-Hostel am spanischen Rand der Pyrenäen, die ich von zwei Mitarbeitern von Mallorquin Bikes empfohlen bekommen hatte.

Die Biker sind schon ein sehr spezielles Völkchen mit großer Typ-Streuung, doch irgendwie muss ich mich wohl nun dazu bekennen oder es zumindest mal versuchen.

Am witzigsten waren die „Wildecker Herzbuben“, ich schätze mal locker 160kg, die ihren orangenen 1290er KTM Superdukes  in Sachen Gewicht fast ebenbürtig waren. Zwei waschechte Mittsechziger Hamburger, die auch richtig am snaaken waren – und sie hatten viel zu erzählen, u.a. wie ein Erdölkonzern seine Tankstellen Pächter auf seine alten Tage behandelt. 

Die Route 

Ruhetag

Na es war zumindest weitgehend ein Ruhetag, denn es stand nur ein kleiner Abstecher nach Blanes an, dem Nachbarort, in dem es einen schönen botanischen Garten direkt am Meer gibt, den ein Deutscher gegründet hat. Dort wird auch die Küste wieder felsig mit kleinen Buchten und oberhalb beginnt dann die Costa Brava. 

Morgens war ich schon laufen und im Meer schwimmen, allerdings war das barfuß im Sand joggen etwas Streß für meine Fußsohlen, da der Sand hier sehr grob ist, am Ufersaum sogar schon eher Kiesel. Auf dem Rückweg wurde ich dann noch mal von oben nass – es sollte noch ein paar Male regnen im weiteren Verlauf des Tages.

So nahm ich Montse das kleine Stück nach Blanes mit und wir verbrachten die Zeit im botanischen Garten, bei Paella und am kurz am Meer. Ich sprang auch noch mal ins Wasser, für Montse jedoch beginnt die Bade-Saison immer erst am Johannistag am 24.6. – ein großes Fest hier. 

Es war ein sehr ruhiger Tag, an dem ich auch eine längere Zeit auf der überdachten Terrasse des Hotels mit Lesen verbrachte.

Keine Route heute.

Langsamer…

…Reisen, war heute die Devise auf der Weiterfahrt.

Mit Montserrat stand mal wieder ein Kloster auf meiner Liste, ein Besuch der schwarzen Madonna, doch so richtig war mir nicht bewusst, dass es ein Samstag war. Der Andrang war groß, es waren unzählige Sprachen zu hören und eben auch nicht wenig spanisch und catalan… Samstag eben. So war schon die kurvenreiche Bergstraße kein reines Vergnügen und das Getümmel oben erst recht nicht. Also entschied ich mich gegen den Besuch des Klosters und für ein bisschen „Ruhe“ in der Basilika.

Am schönsten war eigentlich der Anblick des Bergmassivs von der Ferne, aus der es aussah wie Finger.

Eine nette Überraschung waren dann die Seat-Oldtimer, die sich dort oben gesammelt hatten und die mir bewusst machten, dass Seat ja auch mal eine selbständige Historie hatte.

 

Am Nachmittag erwartete mich ein typisches Badehotel an der Costa Meresme, nämlich in Malgrat de Mar, wo eine Grundschulfreundin von mir lebt und die mich für den Abend erwartete. Und wie heißt die gebürtige Spanierin? Montserrat, von allen damals einfach Montse gerufen.

Bis dahin hatte ich noch Zeit für Strand, Meer und Hotelpool. 

Es wurde ein Abend, an dem wir uns viel über die gemeinsame Zeit in der Würzburger Pleicher Grundschule und unsere Erlebnisse erzählten – lustig wie gleich man manches und wie sehr anders man anderes erlebt hat.

Ich lernte einiges über die spanische Wirtschaftskrise seit 10 Jahren und über das korrupte politische System einerseits und die gespaltene katalanische Bevölkerung andererseits, ob man denn tatsächlich einen eigenen Staat wolle.

Die Route 

Barcelona…

Zweierlei habe ich mir vorgenommen für Barcelona. Die La Sagrada Familia wollte ich besuchen und ins Cal Pep zum Abendessen gehen – beides ist gelungen – und wie!

Vor allem in der Kathedrale ergreift mich nun schon zum zweiten Mal ein Gefühl, das ich gar nicht richtig beschreiben kann. Schon von außen ist sie so besonders und schön.

Und dann die Innenstruktur des Gebäudes, der Wald an Säulen, wie sie gestaltet sind, wie sie scheinbar in den Himmel ragen, die Proportionen und Verhältnismäßigkeiten… Das Gesamtbild und die Details… Es ist das Beispiel überhaupt für die Passion, die jemand haben muss, um so etwas stimmiges und großartiges zu erschaffen. Antoni Gaudi hat hiermit etwas entworfen und geschaffen, das mich fasziniert wie kein anderes Gebäude.

Auf Empfehlung von Claudius‘ Freunden machte ich mich also auf ins Cal Pep, was sich als echter Geheimtipp erwies, es war also so voll, dass nur ein Einzelgänger wie ich sofort einen Platz bekommt. So bestellte ich Tortilla, Tuna-Tartar und Pulpo wie aufgetragen und bin damit bestens unterhalten gewesen. Zusätzlich konnte ich das laute Gewusel hinterm Tresen und das noch lautere Stimmengewirr voll einsaugen,  zumindest so lange bis Susan und Vincent mich ansprachen – zwei kanadische Rentner aus Quebec auf Rundreise durch Spanien und Portugal. Am Ende des Abends hatte ich noch mehr Gründe für ein gutes Gefühl, denn zum Einen schätzten sie mich auf 35 (sicher hab ich mich nur verhört ?) und zum anderen habe ich nun eine Einladung nach Quebec und bei beiden einen Stein im Brett – bei ihm, weil ich in seine SAP-Lästereien einstimmen konnte und bei ihr, weil meine Geschichte ihr so gut gefiel.

Die Route