Espresso an der alten Militärstraße

Da bin ich doch tatsächlich zum Sonnenaufgang zu spät aufgewacht…

 

Der Abschied von der Alm, auf der es uns so gut gefallen hat, fiel nicht mir nicht ganz leicht, es war schon ein Glückstreffer gewesen. Der Forstweg nach unten war dann doch griffiger als befürchtet.

Und nachdem der Weg zu Michels zweitem Zuhause am Staffelsee nicht weit genug war, haben wir noch eine alte Militärstraße in den Dolomiten und zwei Straßenpässe, den Falzarego und den Valparola eingebaut.

Einer der Höhepunkte des Tages war sicherlich der Espresso vor dem Bergpanorama.

Die Route 

Nach Regen kommt wirklich Sonne

Start diesen Morgen ohne Frühstück… Tststs 

Immerhin gab’s vom Bäcker um die Ecke ein Croissant auf die Hand und es war zunächst wieder trocken für die Fahrt entlang der Soća. In Kanal, einem schön an der Soća gelegenen Dorf, gab es dann endlich den ersehnten ersten Kaffee des Tages.

Fürs richtige Frühstück war Triest, die schöne alte K&K-Kaffeestadt, angepeilt.

Auf der Weiterfahrt begann es mal wieder teils heftig zu regnen, weswegen wir eine Weile unter dem Dach einer Bushaltestelle verbrachten und wieder alles dicht machten für die anstehende Regenfahrt nach Kroatien. Am Grenzübergang selbst machte der Regen während des ca. viertelstündlichen Staus Pause. 

 

Für eine kleine Vesper zur Mittagspause fanden wir einen Abzweig in eine kleine Siedlung an der Küste südlich von Rijeka, wo wir in einer Sackgasse an einem Rohbau anhielten und auf zwei Familien im Nachbarhaus trafen, die uns mit einem Ladeversuch meines streikenden iPhones und einem Kaffee unter dem schützenden Dach eines Feigenbaumes bei Laune hielten.

Weiter südlich bei Senj fiel im Sonnenschein an der Tankstelle die Entscheidung nun doch nicht zu den Plitvizer Seen zu fahren, weil es dort doch wieder nur heftige Gewitter am Abend und auch am Folgetag geben sollte und so wählten wir als Tagesziel die Stadt Zadar, was sich als goldrichtig rausstellen sollte, denn sowohl die Fahrt dorthin auf der Küstenstraße, die Fährfahrt von Prizna auf die Halbinsel Pag und die karge Schönheit von Pag waren grandios, wie eine Mondlandschaft zum einen und ein bisschen wie Wildwest-Kulturland, wo man jederzeit damit rechnen muss, dass ein Ranger mit der Knarre angeritten kommt, um sich vor Rinder-Diebstahl präventiv zu schützen.

Zadar selbst war – keine Überraschung – überfüllt von Touristen, doch wir fanden eine zwar späte doch ruhige Ecke für ein leckeres Abendessen.

Die Route 

Eichndlich wars gans schö

Nur hinnenaus hads gschüdd wie nedd gscheid und ghachld hads dassm Michel di Middessa vo da Nas nausgschoche hadd…

Bei der Abreise in Sterzing hatte es glatt aufgehört zu regnen und so schmissen wir uns in den Samstagsverkehr zunächst auf der Hauptroute nach Osten in die Dolomiten über Bruneck und Toblach nach Sexten, wo wir uns mit Südtiroler Speck, Käse und Brot versorgten, um später unterwegs eine Rast am Berg machen zu können. Den ersten Regenguss des Tages überstanden wir nach überqueren des Kreuzbergpasses beim Cappuccino in Laggio di Cadore.

Das Panoramabild entstand dort wo wir unsere Brotzeit machten.

Über den nächsten Pass ging es am Lago di Sàuris hinein nach Slowenien.

Kurz vor der Grenze fand sich ein besonderes Vehikel…

Das besondere Ziel war sogleich der Mangart, ein Sackstrasse mit sich mehrfach kreuzender Route.

Auf der Weiterfahrt lag der grandiose Wasserfall Virje, zu dem wir doch tatsächlich mal eine viertel Stunde laufen mussten.

Als Tagesziel hatten wir uns Tolmin ausgewählt, doch etwa 20 km vorher erwischte uns noch ein Wolkenbruch, der das Fahren fast unmöglich machte, nur das Ziel vor Augen – zumindest vor dem geistigen, denn eigentlich sah man nichts mehr – fuhren wir in Schleichfahrt bis nach Tolmin.

Das Bild lässt den Wolkenbruch erahnen, wir bleiben noch kurz stehen und versuchten uns so dicht wie möglich einzupacken, was weitgehend gelang.

 

 

Die Route von heute 

Überraschende Abkühlung

Die geplante Alpenrunde mit Michel wird ausgeweitet zur Tour auf den Balkan – Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina sind die Ziele neben Österreich und Italien als Transit-Länder.

Am Ende der A7 wählten wir die Route übers Hahntennjoch, das Ötztal, Timmelsjoch und Jaufenpass nach Sterzing, wo nach mehr als 500km Schluß sein sollte. 

Spruch des Tages: „Wir biegen jetzt ab nach Süden, da wird’s trocken…“

Nur um dann erneut in einen Platzregen auf der Südrampe des Jaufenpasses zu kommen.

Die Route 

 

Der Geist von Spiez

Weiter ging’s heute mit „schön nach Hause“.

Von Moutiers weg fuhr ich gleich Serpentinen hoch zum Bergdorf Notre-Dame-du-Pré in Savoyen.

Überhaupt gefällt mir Savoyen deutlich besser als Haute-Alpes davor. Es sieht mehr nach alpin aus wie ich es kenne. Und einige Landschaftsszenarien erinnern mich doch sehr an Modelleisenbahn-Landschaften aus meiner Kindheit. Kindheitserinnerungen sind einfach immer was schönes – solange es positive sind.

Weiter ging es zum kleinen Sankt Bernhard und schon war ich in Italien.

Die Straße führte mich hinunter in das Aostatal, in das ich schon so lange einmal wollte

und über ein Schleife wieder hoch zum großen Sankt Bernhard.

Die Fahrt hier hoch war prächtig und durchaus anstrengend, auch weil viel Verkehr war, doch ein Fahrer mit einer R100/GS aus den 80ern machte es vor und ich hängte mich an ihn dran. Auf der Passhöhe gelangte ich in die Schweiz und – welch Überraschung – auf der anderen Seite hinunter.

Nach ein paar weniger schönen Kilometern durch das Tal der letzte Pass von heute, der Col des Mosses – es schien, als wären alle Motorradfahrer der Schweiz hier verabredet. Auf dem Sattel oben müssen anscheinend alle sich zusammenrotten, was mir echt mal wieder zu viel war. Und ständig diese Bilder mit Moped im Vordergrund….

Ein paar hundert Meter weiter hatte ich einen viel schöneren Platz für mich alleine. Ein echter Biker bin ich wohl nicht.

Durch das Berner Oberland – wunderschön war es da – 

gelangte ich zum Thuner See, meinem Tagesziel. Ich wollte was Besonderes  für unsere Fußball-Nationalmannschaft tun, nämlich nichts weniger als die Grundlage für die Titelverteidigung legen… Und ich fand das Hotel Belvedere, das damalige Mannschaftshotel –

Uuuuund…

Ich fand den Geist von Spiez!

Ich sprang sogleich auch in den See zur Abkühlung und Bewegung für Beine und Schultern, vor allem letztere waren dann doch etwas verspannt. Es fühlte sich schon nach rundem Abschluss dieser Reise an.

Die Route von heute